Feuersalamander im Holzbachtal

Gefahr für die Amphibien

Auf der Strecke Balduinstein in Richtung Talhof fiel auf, dass dort bereits in den vergangenen Jahren viele Feuersalamander überfahren auf der Straße lagen. An einem einzigen Morgen wurden jetzt leider wieder 5 tote Tiere auf dieser kurzen Strecke festgestellt. Das Habitat der Feuersalamander liegt vor allem in alten Laubbaumbeständen.

Das nachtaktive Tier versteckt sich tagsüber in feuchten Nischen von Höhlen, unter Totholz, flachen Steinen, zwischen Felsblöcken und unter Baumwurzeln. Ein sauberer naturnaher Bachlauf sollte als Laichgewässer erreichbar sein. Diese idealen Voraussetzungen findet der Feuersalamander besonders in dem Bereich unterhalb der Schaumburg.

Die langsame Fortbewegungsweise dieser Amphibien und die Unachtsamkeit vieler Autofahrer haben den Feuersalamander zum häufigsten Verkehrsopfer nach Igeln und Erdkröten werden lassen. Innerhalb von nur 1 Stunde waren 3 von 8 dieser unter der Bundesartenschutzverordnung und Bundesnaturschutzgesetz stehenden Tiere überfahren worden. Leider bewegen sich die Salamander nicht gerade schnell. Auch bleiben sie gerne mal auf dem feuchten warmen Straßenbelag sitzen. So werden sie Opfer des Straßenverkehrs. In freier Wildbahn können Feuersalamander nachweislich über 20 Jahre alt werden. Sie werden rund 23 cm lang und erreichen ein Körpergewicht von etwa 40 Gramm. Die Weibchen tragen ihre Embryonen 8 bis 9 Monate aus und gehen zur Geburt der Larven zu einem sauberen naturnahen Gewässer. Dieses geschieht nachts und es werden 30 bis 70 kiementragende Larven in das Wasser geboren. Der Feuersalamander laicht also nicht, sondern ist lebendgebärend. Der Holzbach bei Balduinstein ist ein ideales Laichgewässer.

Erwachsene Salamander ernähren sich weitgehend von Asseln, kleinen weichen Käfern und kleinen bis mittelgroßen Exemplaren der Nachtschnecken. Daneben sind insbesondere Regenwürmer als Beute sehr beliebt, aber auch Spinnen und Insekten sind begehrte Nahrungsquellen. Feuersalamander fressen alles, was von der Körpergröße noch überwältigt und verschlungen werden kann. Bei der Überwältigung ihrer Beute können die ansonsten langsamen Tiere plötzlich sehr schnell und agil werden. Ihre kleinen Zähne dienen zum Festhalten und zum Transport der Beute in den Schlund. Nach ihrer Aktivitätsphase kehren die Tiere im bekannten Gelände immer zum Tagesversteck zurück und legen dabei insgesamt Strecken von 60 bis 350 m zurück. Durch ein giftiges Sekret auf der Haut der Feuersalamander sind die erwachsenen Tiere für mögliche Fressfeinde uninteressant. Eine Berührung für den Menschen ist nicht gefährlich und verursacht normalerweise höchstens ein leichtes Brennen auf der Haut. Gemäß Bundesarten-schutzverordnung und Bundesnaturschutzgesetz ist der Feuersalamander in Deutschland besonders geschützt. Der Feuersalamander ist aufgrund seines auffälligen äußeren Erscheinungsbildes seit langer Zeit dem Menschen vertraut, was ihm nicht immer zu seinem Vorteil war. Vor einigen hundert Jahren glaubten die Menschen, dass die Hautsekrete des Salamanders nicht nur todbringend giftig seien, sondern auch imstande seien, Brände zu löschen. Entsprechend reagierten die Menschen und warfen die Tiere ins Feuer. So kam der Salamander zu seinem Namen – Feuersalamander.

Vielleicht wird ja auch im Holzbachtal bei Balduinstein eine Lösung gefunden, die Feuersalamander besonders im Frühjahr zu schützen.