Straßenverkehr bedroht Laichwanderungen

Während der Laichwanderungen sind Amphibien von den Auswirkungen des ständig wachsenden Straßennetzes betroffen. Wärmere Temperaturen in Deutschland lösen bei Fröschen, Kröten, Molchen und Unken Frühlingsgefühle aus und locken sie aus ihren Winterquartieren. Während der Laichwanderungen sind Amphibien von den Auswirkungen des ständig wachsenden Straßennetzes betroffen.

Neben dem direkten Tod infolge des Überrollens durch Autoreifen, sterben viele Tiere, obwohl sie nicht direkt überfahren werden. Professor Dietrich Hummel, Fachmann für Aerodynamik, hat herausgefunden, dass es der geschwindigkeitsabhängige Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn ist, der die Amphibien tötet. An die Autofahrer appelliert Hummel daher, Tempo 30 möglichst nicht zu überschreiten, um den Druck gering zu halten und die Überlebenschance der wandernden Tiere zu erhöhen.

Bei Wanderungen wie hier in der Nähe von Cramberg werden zum Glück auch Straßenabschnitte ganz gesperrt. Wer Zeit und Interesse hat, zu helfen, findet unterhalb dieses Fotos weitere Informationen.

150618 Froschregen, K Wasenbach-Cramberg (26)
© NABU/R.Schroers

Amphibienvorkommen

Im Rhein-Lahn-Kreis gibt es noch erfreulich viele Amphibienvorkommen. Vor allem Erdkröte, Grasfrosch, Teich- und Bergmolch sind verbreitet und an einzelnen Standorten findet man sogar noch echte Raritäten, die andernorts längst verloren sind: Geburtshelferkröte, Kreuzkröte und Kammmolch! Das absolute Amphibien-Highlight im Landkreis ist das Cramberger Kieswerk/K34, an dem diese drei besonders seltenen Arten sogar an einem Ort zusammen anzutreffen sind.

Weiteres Alleinstellungsmerkmal für diese Strecke sind die besonders zahlreich vorkommenden Teichmolche aber auch Bergmolche, Braun- und Grünfrösche findet man dort neben einer starken Erdkrötenpopulation. Doch auch im Rhein-Lahn-Kreis ist – wie fast überall auf der Welt – ein Schwund der Amphibienbestände deutlich erkennbar. Darum setzen sich Andrea Brenner und Ute Roßtäuscher als unabhängige Ehrenamtliche für die Amphibien im Kreisgebiet ein.

Tatkräftige Hilfe

Frau Brenner hat sich die Unterstützung der Krötenzäune zur Aufgabe gemacht und bietet sich als Ansprechpartner an, für alle, die im Amphibienschutz aktiv werden möchten, z. B als Helfer am Krötenzaun oder selbst einen neuen Krötenzaun ins Leben rufen wollen. Auf ihrer Webseite finden sich neben weiterführenden  Informationen rund ums Krötensammeln und Anregungen zum Schutz der Lurche auch Zaun-Vorstellungen der Krötenzäune im Kreisgebiet. 

Frau Roßtäuscher organisiert den Amphibienschutz am Cramberger Kieswerk/K34 (nächtliche Straßensperrung während der Amphibienwanderung), bietet im Frühjahr dort auf der K34 kostenlose Amphibien-Führungen an, startet Anfragen zu Biotopwiederherstellungsmaßnahmen (Förderung vom Land) und informiert Interessierte zum Thema Amphibienschutz. Gemeinsam stellen sich die beiden als „Meldestelle“ für amphibien-relevante Beobachtungen aller Art zur Verfügung, z. B. Straßen mit überfahrenen Amphibien, ausgetrocknete/trocken gelegte Teiche, erfolgreich von Amphibien genutzte Laichgewässer und Hinweise zu Amphibienvorkommen. Sie freuen sich über jeden Hinweis.

Andrea Brenner
Tel./WhatsApp:
0176 / 96 08 14 45
kroeteln@vivariaa.de
kroeteln.vivariaa.de

Ute Roßtäuscher 
Tel./WhatsApp:
0157 / 85 85 38 83
cramberger.amphibien@vivariaa.de
cramberger.amphibien.vivariaa.de