Besondere Obstbäume auf neuer Biotopfläche bei Birlenbach

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NABU pflanzt Bäume mit Geschichte(n).

Südlich von Birlenbach, nahe „Hambachs Steinbruch“ entwickelt der NABU Rhein-Lahn zusammen mit der 1. Klasse und dem Förderverein der Grundschule Birlenbach eine neue Biotopfläche: Bislang wurde bereits ein Tümpel ausgehoben und eine Benjeshecke zur Einfriedung der Wiese angelegt.

Von ihrer Lehrerin Angela Hoffmann angeleitet sind die Erstklässler mit Eifer dabei. Das Umweltprojekt soll ihre gesamte Grundschulzeit begleiten. Auch Streuobst finden dort seinen Platz: So wurden in Heckennähe zwei wertvolle Birnbäume gesetzt, und zwar als Beitrag von Kathrin Roßtäuscher mit der „Diezer Melonenbirne“ eine schützenswerte Regionalsorte sowie eine „Gute Graue“ als alte Obstsorte und gute Befruchterin.

Außerdem stifteten Axel Wagner und Walther Adler vom NABU zwei besondere Apfelbäume für die Wiesenfläche: Die neue Regionalsorte „Alfred Wagner“ hatte Axel Wagner aus einem herausragenden Sämling gezogen, vermehrt und nach seinem früh verstorbenen Vater benannt. Über mehrere Ableger in der Region soll der aromatische und robuste Apfel möglichst bald im Nassauer Land etabliert werden. Zu dieser neuen Sorte steuerte Walther Adler eine historische Apfelsorte bei: Den „Korbiniansapfel“ hatte der Landpfarrer, Pomologe und Oppositionelle des Dritten Reiches Korbinian Aigner während seiner Internierung im Konzentrationslager Dachau 1941-1945 aus geschmuggelten Kernen und Reisern heimlich im Gemüsegarten des Lagers gezüchtet und die Sorte ursprünglich „KZ-3“ genannt. Von den vier damals entstandenen Sorten hat nur diese überstanden und erinnert heute an den Mut und die Haltung ihres Züchters.